
Wichtige Aufgaben stehen immer an. Und es werden nie weniger. Aber die müssen nun endlich angepackt werden und dann plötzlich meldet sich der innere Schweinehund:
„Ach, das hat noch Zeit. Morgen ist auch noch ein Tag! Oder übermorgen, … oder … und wahrscheinlich erledigt es sich ohnehin von selbst!“
Wer kennt sie nicht, die Stimme des inneren Schweinehundes – mal leiser, mal lauter?!
Wer ist der Schweinehund?
Der sogenannte Schweinehund zeigt sich als innerer Widerstand gegenüber anstehenden Aufgaben oder Tätigkeiten. Er veranlasst uns dazu, Aufgaben oder Unternehmungen aufzuschieben. Er will uns bremsen! Nun gibt es Menschen, die allgemein dazu neigen, Tätigkeiten auf die lange Bank zu schieben. Bei anderen wiederum macht sich der Schweinehund nur in bestimmten Arbeitsbereichen bemerkbar.
Wie kann man ihn überwinden?
Der Schweinehund lässt sich nicht so einfach besiegen. Die Chancen stehen umso besser, je näher Du der persönlichen „Schmerzgrenze“ durch das Aufschieben kommst bzw. je größer der Leidensdruck wird. Also je größer die Belastung durch die negativen Konsequenzen resultierend aus dem Aufschieben der Aufgaben ist.
Schritt 1: Sich über den Schweinehund bewusst werden
Um seinen Schweinehund zu überwinden, ist im ersten Schritt ein Bewusstmachungs- Prozess erforderlich. Folgende Fragen solltest du dir stellen:
- Welche Aufgaben/Tätigkeiten schiebe ich häufig auf?
- Warum schiebe ich genau diese auf, welche Gründe stecken dahinter?
- Welche negativen Konsequenzen hatte ich bereits durch das Aufschieben von Aufgaben?
Diese Fragen sollten am besten schriftlich beantwortet werden. Schriftlich deshalb, weil das Niederschreiben eine intensivere und nachhaltigere Auseinandersetzung bei der Ursachenforschung fördert. Erst wenn Sie für sich diese Gründe geklärt haben, lässt sich effektiver gegen die inneren Widerstände vorgehen.
Schritt 2: Beginne den Arbeitstag mit einer unangenehmen Aufgabe
Beginne den Arbeitstag immer mit einer unangenehmen Aufgabe. Das kann ein Telefonat mit einem schwierigen Kunden sein oder ein Problem im Unternehmen. Denn genau solche Aufgaben sind prädestiniert dafür, auf der langen Bank zu landen. Am Morgen bist Du noch voller Energie, Konzentration und Elan. Dadurch gehen solche unangenehmen Aufgaben leichter von der Hand.
Schritt 3: Aufgaben aufteilen
Teile große in kleine Aufgaben auf. Manche Aufgaben wirken allein schon wegen ihrer Größe so, als ob sie gar nicht zu schaffen wären. Das trägt natürlich nicht sonderlich zur Motivation bei und man will die Aufgabe erst gar nicht angehen. Deshalb hilft hier die Aufteilung in kleinere Teilaufgaben.
Schritt 4: Plane einen aktiven Tag
Reserviere regelmäßig einen Tag, an dem Du aufgeschobene Aufgaben abarbeitest. Abhängig davon, wie stark Du an „Aufschieberitis“ leidest, kannst Du das Intervall zwischen den Aktionstagen reduzieren oder ausdehnen. Und es muss natürlich auch kein ganzer Tag sein, sondern einfach ein Tag, an dem Du dir Zeit für das Abarbeiten aufgeschobener Aufgaben reservierst. So ein Aktionstag ist natürlich nicht zur Erledigung dringender Aufgaben geeignet. Aber viele Aufgaben werden meist ohnehin erst dadurch dringend, weil man sie schon eine Weile vor sich herschiebt.
Der Schweinehund ist besiegt
Jeder Sieg über den Schweinehund ist ein Erfolgserlebnis. Und Erfolgserlebnisse tragen generell dazu bei, dass wir uns besser fühlen. Je größer der innere Widerstand vor der Erledigung der Aufgabe war, umso größer ist das Erfolgserlebnis und umso besser fühlen wir uns.